Mittwoch, 26. Juni 2024

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Samstag, 22. Juni 2024

Im Harem, Erotik

 

                                                  IM HAREM

                                                             


 

Hallo, mein Freund

 

Du kennst doch Ildiko, meine ungarische Freundin?

Sie hat nun anläßlich ihres letzten Urlaubes in Bahrein irgendeinen arabischen Scheich kennen gelernt und  sich entschlossen, für einige Zeit  in Bahrein zu bleiben. Das heißt, der Scheich hat sie eingeladen.

Wir alle haben von ihr wochenlang nichts gehört, bis gestern dann endlich ein Brief kam.

Stell dir vor, dieser Scheich hat einen richtigen Harem!  Ildiko war schon immer verrückt nach Abenteuern und hat sich nun auf dieses Abenteuer für drei Monate eingelassen.

Angeblich hat sie die Zusicherung, den Harem wieder verlassen zu können, wenn sie es will. Ich bin da sehr skeptisch, aber sie schrieb es so. Der Scheich hat ihr das zugesichert.

Er hat ihr  seine Leidenschaft für westlich erzogene Frauen gestanden. Frauen, die garantiert nicht beschnitten und erotisch selbstbewußt sind.

 

Sie schildert ihre ersten Wochen so:

 

Das große Anwesen von Scheich Armin befindet sich inmitten eines riesigen Parks, der ununterbrochen von unzähligen Wasserfontainen besprüht wird. Der Garten ist ein Paradies, alles ist saftig und grün, mit unzähligen Springbrunnen und kleinen Pavillons. Wie es außerhalb aussieht weiß sie nicht, da alles von einer hohen Mauer umgeben ist.

 

Sie bewohnt einen der Bungalows, die verteilt in diesem Garten liegen,  mit allen modernen, technischen  Finessen ausgestattet, die man sich denken kann.

Unzählige Burnusse und Schleiergewänder hängen in den Schränken, mit dazu   passenden Pantoffeln und Dessous in verschiedenen Farben, mit und ohne Spitzen.

Manche sind sehr raffiniert, die Büstenformer haben vorne eine Öffnung,  wo die Brustspitzen hervortreten, was sehr anregend und aufregend sein muss und die Spitzen jederzeit berührt werden können. Stelle ich mir sehr erregend vor.

Die dazu passenden Höschen sind unterhalb des Bauches, am Beginn des Haarflaums  offen  bis zu den Pobacken und lassen ebenfalls freien Zugriff zu. Sehr raffiniert und erotisch.

 

Leise Musik rieselt durch den Raum und die herumstehenden Blumenarrangements strömen einen betörenden Duft aus. Man kann die Musik allerdings abstellen, den Duft natürlich nicht!

 

Dauernd kamen verschiedene sehr freundliche Mädchen oder Frauen vorbei, brachten Obst, Süßigkeiten und kleine Geschenke mit und hatten tausend Fragen, wie es denn nun in Europa ist und was sie so machte bisher. Sie sind eigentlich sehr aufgeschlossene gebildete Frauen, die ungeheuren Hunger nach Wissen haben. Sie denkt, es sind insgesamt fünf sehr junge Frauen auf dem Anwesen, vermutlich Nebenfrauen des Scheichs.

 

Am dritten Tag holten sie sie gemeinsam ab und geleiteten sie in die zentralen Baderäume. Also, wie sie das schilderte, war es ein ungeheuer großer Raum, mit einem kleinen Schwimmbad mit Dampfbad und vereinzelten kleinen, in den Boden eingelassenen Badebecken. Ein opulentes Bild, mit Säulen und Vorhängen, herumstehenden Euphorien, die  mit Badeölen und betörenden Duftessenzen gefüllt waren. Ein richtiges Hamam.

 

Sie halfen ihr beim Ausziehen und bürsteten ihren Körper mit weichen, aber kräftigen Strichen, gossen Öle in das Wasser, dann hüllten sie sie in weiche Badetücher ein und nachher begannen sie, zu ihrem Erstaunen, am ganzen Körper zu rasieren. Sie übten einen sanften Druck auf sie aus, mit Kichern und Lächeln und betonten,  dass das viel angenehmer sei und außerdem hier üblich.

Zu ihrem großen Erstaunen reinigten sie sie innen und außen, schenkten allen ihren Körperöffnungen intensive Beachtung und Behandlung, was immer das heißen soll.

 

Große Aufmerksamkeit widmeten sie der Tatsache, dass sie als Europäerin nicht genital beschnitten war. Die ganze Atmosphäre war zwar freundlich und offen, jedoch erotisch geladen. Nach dem Empfinden von Ildiko verstreichen inzwischen Stunden und ihr Körper war danach mehr als zittrig.

 

Als sie auf einen der Ruhebetten lag und von einer etwas älteren Frau, scheinbar einem Dienstboten, massiert wurde, drängten sich alle um sie herum und wollten ihre Klitoris sehen und berühren.

 

Ich weiß nicht, ob ich das ausgehalten hätte, oder ob ich aus dem Bad geflüchtet wäre, doch Ildiko meinte, dass man da irgendwie total hilflos ist.  Es läuft eben alles in einer sehr leichten, fast fröhlichen Atmosphäre ab.

 

Als sich nun zwei der jungen Frauen ihren Platz nahe bei ihr erobert hatten und die Masseurin ihre beiden Beine etwas auseinander hielt, begannen die beiden langsam aber stetig ihre Klitoris zu streicheln, zu drehen und zu massieren.

Ildiko beschreibt die folgende  Stunde als etwas, was sie noch nie erlebt habe. Der inzwischen matte Körper begann zu summen, vibrieren und zu zucken, aufgrund der stetigen, gleichmäßigen, abwechselnden Berührungen der Beiden. Unter Kichern und leisem Lachen trieben sie sie zu einigen Höhepunkten.

 

Während die eine die Klitoris mit ihren Fingern umkreiste, in die Tiefe ging und dann wieder nach oben an die Spitze, befaßte sich die andere mit den Brustspitzen und steigerte die Empfindungen ins Unermeßliche. Dann wechselten sie sich ab. Sie beachteten in keiner Weise die in kurzen Abständen ablaufenden Orgasmen, sondern machten unbeirrt weiter. Die Masseurin griff manchmal ein, in dem sie an der Fußsohle entlang mit einer weichen Bürste auf und ab strich, dabei aber weiterhin weiter eisern ihre Beine hielt.

 

Irgendwann gab ihr Körper nach, die Muskeln zuckten nur mehr und die bunten Spiralen wurden immer schneller. Gibt es tatsächlich einen Orgasmus, der sich über Stunden hinziehen kann?  Der abebbt und wieder von vorne beginnt und das Blut zum Kochen bringt?

 

Ildiko bejaht es und ließ sich total fallen, anfangs nicht sehr freiwillig aber bis zur völligen Aufgabe.

 

Rückblickend meinte sie, dass sich in solchen Harems die Frauen scheinbar vielfach, mangels anderweitiger Befriedigung,  ihren lesbischen Neigungen hingeben. Dass Liebesspiele zwischen Frauen nicht ungewöhnlich sind und sie wahrscheinlich ihre Sehnsüchte nach Zärtlichkeiten untereinander ausleben.

Sie geleiteten sie dann in ihren Bungalow, indem bereits ein sehr exquisites Mahl auf sie wartete. Danach verfiel sie in einen erschöpften Schlaf.

 

Gegen Morgen wurde sie geweckt, angekleidet und geschmückt  und traf  den Scheich zum ersten Mal wieder. Er war in sehr gelöster  Stimmung, leger in einen weiten seidenen Kaftan gehüllt, sehr erfrischt und gut duftend. Er begrüßte sie überschwenglich, fragte nach ihrem Befinden und ob sie auch von allen anderen gut aufgenommen wurde. Sie  bedankte sich, betonte die freundliche Art der Frauen im Hause und beteuerte ihre Zufriedenheit mit dem Bungalow.

 

Es gab frische Früchte, Pfefferminztee und  Kaffee in kleinen  Schalen, Süßigkeiten und Datteln.

 

In der Mitte des Raumes, der nach zwei Seiten offen war und in den Garten mündete, stand ein sehr großes, rundes Bett. Mit unzähligen Polster und herabhängenden weißen Vorhängen und Quasten. Darüber einen großen langsam rotierenden Ventilator, der die Luft langsam bewegte.

Er bat sie, auf dem Bett, das die einzige Sitzmöglichkeit im Raum war, Platz zu nehmen und begann sie nett und zärtlich zu füttern.

 

Sie mußte sich hinlegen und er schob ihr, mit Bitterschokolade überzogene Fruchtstücke in den Mund, indem er die eine Hälfte abbiß und sie die andere Hälfte.

Gleichzeitig glitten seine Hände unter ihr weites Kleid und ertasteten ihre errogenen Stellen. Sie stellte wieder einmal fest, dass die Haut das größte Sinnesorgan des Körpers war. Der Körper war noch vom Abend vorher aufgeheizt und erregt und es entstanden elektrisch geladene Verbindungen, die durch ihren  Körper liefen.

Er genoß die Faszination ihrer Erregung, die aktiven Reaktionen ihres Körpers, er konnte nicht genug bekommen von den Höhepunkten, die er sogar alleine durch die bedingungslose Stimulans ihrer Klitoris und der äußeren Bereiche ihrer Vagina erreichte.

Er flüsterte ihr immer wieder seine Bewunderung, seine Begeisterung ins Ohr. Er beteuerte ihr, wie einmalig und erfüllend sie als fühlende und aktive Geliebte für ihn war.

 

Lieber Freund, es muss ein wahnsinnig sinnliches Erlebnis gewesen sein, wenn Ildiko es so schwärmend erzählt. Denn ich kenne sie,  sie war schon bisher sehr offen und  erlebnisbereit, aber so begeistert habe ich sie noch nie erlebt. Irgendwie beginne ich sie um ihre Bereitschaft, sich so auszuleben, zu beneiden.

 

Ach, sie beschreibt auch dann noch, wie sie sich  im Angesicht der aufgehenden Sonne leidenschaftlich liebten. Das Licht des Morgens drang langsam  in den Garten ein und tauchte alles in ein goldenes Licht. Er in sie eintauchte, sie seine Stärke und seine Bewegungen tief in ihr auskostete und sie ihre gemeinsamen Höhepunkte minutenlang geniessen konnten. Er ist ein Meister der Beherrschung seiner Kräfte, seine Ausdauer ist bemerkenswert, aber wohl dosiert und er steuert sie mit kleinen Pausen und Erholungsphasen dazwischen.

Es wurde fast Mittag, bis sie wieder von der älteren Frau in ihr Zimmer zurück gebracht wurde und in einen tiefen Schlaf fiel.

 

So laufen die Tage dahin, schreibt sie.  Sie weiß noch nicht, wann sie wieder kommt. Möglich erst, wenn sie wieder auf neue Abenteuer neugierig sein wird.

 

Ich bin schon sehr neugierig auf die nächsten Briefe.

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Wie oft starben Romeo und Julia eigentlich? Satire

 

Wie oft starben Romeo und Julia eigentlich?

Von Joana Angelides




 

Im Laufe der Jahrhunderte, seit Shakespeares Zeiten, sind die beiden schon tausende Male gestorben!

Denn niemals gab es ein so herbes Los, als das von Julia und ihres Romeos!

Nicht nur auf den Bühnen dieser Welt, sondern auch im täglichen Leben. Besonders wir Frauen können uns in romantischer Selbstzerfleischung so gut in das Gefühlsleben von Julia versetzen und sterben dann mit jedem Ende einer Beziehung, die uns etwas bedeutet hat, auf dem Sofa der Verzweiflung.

Aber, wie ein Phoenix aus der Asche, erheben sich ja nach angemessener Zeit wieder die Schwingen einer neuen Liebe und lassen uns am Balkon, nicht nur in Verona, dahinschmachten!

Wir verweigern immer wieder gerne die Erkenntnis, dass es ja die Lerche und nicht die Nachtigall ist, die wir gerade hören. Das Lied der Nachtigall ist zwar süßer und zeigt das Dauern der Nacht und nicht die aufgehende Sonne, an. Doch das Lied der Lerche bedeutet das Licht.

Doch wir sollten uns neben aller Romantik auch klar darüber sein, dass man Manches verhindern kann, wenn man miteinander redet!

Das traurige Ende einer Beziehung, eben auch jenes von Romeo und Julia, hätte schon vermieden werden können, wenn ein Brief rechtzeitig angekommen wäre, oder wenn es damals schon ein Handy gegeben hätte!

Gibt es in der Literatur die Regel, ohne Tod, kein Happy-End, so ist das im Leben natürlich nicht so!

 

"Romeo und Julia in der Ära der Technologie: Ein satirischer Blick auf die Unsterblichkeit eines Dramas"

Im digitalen Zeitalter, wo selbst die tragischsten Liebesgeschichten durch ein einfaches WhatsApp-Update gerettet werden könnten, scheint Shakespeares „Romeo und Julia“ bemerkenswert resistent gegen ein Happy End zu sein. Stellen wir uns vor, wie die Geschichte in der Welt der unbegrenzten Kommunikation aussehen könnte:

Akt 5, Szene 3: Der Showdown bei Snapchat

Julia erwacht in der Gruft und checkt schnell ihre letzten Snaps – natürlich hatte sie die Benachrichtigungen aus, während sie „tot“ war. Ein schneller Blick auf Romeos Story hätte genügt, um die ganze missliche Lage zu klären: „Stimmung: todtraurig 😢 #Diese Liebe Bringt Mich Um Warte Aufm Mich Julia“.

Bevor sie jedoch Romeo mit einem Anruf retten kann, hat er bereits drei traurige Lieder auf Spotify geteilt und seinen Beziehungsstatus auf „Es ist kompliziert“ gesetzt. Julia, stets eine Meisterin der Dramatik, entscheidet sich für einen dramatischen Instagram-Post aus der Gruft: „Fühl mich tot-müde. Mehr Drama Als Bijou Brigitte“.

Inzwischen sucht Romeo im Google Maps nach dem schnellsten Weg aus der Gruft, nur um festzustellen, dass seine Daten aufgebraucht sind – das wahre moderne Dilemma. Julia nutzt die Zeit, um auf TikTok ein Tutorial zu veröffentlichen: „Wie täusche ich meinen eigenen Tod vor?“.

Doch bevor einer von beiden die richtige App zur Rettung ihrer Liebe findet, hat die Tragödie bereits ihren Lauf genommen. Romeo, in einem klassischen Fall von zu wenig Gigabytes zum falschen Zeitpunkt, kann Julias lebensrettende Tweets nicht mehr sehen.

Die Moral von der Geschicht'? Auch im Zeitalter der Technologie endet „Romeo und Julia“ nicht mit einem Swipe nach rechts, sondern mit einem fatalen Missverständnis. Und während wir alle darüber nachdenken, wie ein Emoji das Leben der beiden hätte retten können, bleibt die wahre Lektion: Echte Kommunikation findet nicht auf dem Bildschirm statt, sondern von Angesicht zu Angesicht – selbst wenn das bedeutet, die dramatische Pause bis zum nächsten Wiedersehen zu ertragen.

So sterben Romeo und Julia weiterhin tausende Male, ein Opfer der Umstände und des schlechten Netzempfangs. Kein Wunder, dass wir diese Geschichte immer wieder neu erzählen – sie passt einfach zu gut in jede Ära!

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Donnerstag, 13. Juni 2024

Himmlische Schwiegermütter, Satire

                     Himmlische Schwiegermütter und die ewige Frage der Krawatten




´

Als ich damals hinauf in den Himmel berufen wurde, hatte ich mir fest vorgenommen, alles zu tun, um meiner Schwiegermutter Gott hab‘ sie selig, aus dem Weg zu gehen. Ich stellte mir vor, wie sie dort oben die himmlischen Chöre dirigiert, nur um zu bemerken, dass die Engel falsch singen und ihr die Flügel nicht symmetrisch gewachsen sind.

In meinem früheren irdischen Leben hatte sie eine Neigung, alles zu kontrollieren: Weihnachtsgeschenke (immer zwei Krawatten, um meine modische Inkompetenz auf die Probe zu stellen), meine Heiratsfähigkeit (ein attraktiver, sportlicher Akademiker mit katholischem Glauben, adelswürdig und vermögend sollte ich sein) und sogar das Mittagessen am Sonntag

Als ich dann im Himmel ankam und die ersten paar Jahrhunderte erfolgreich jede Wolke gemieden hatte, auf der sie möglicherweise schweben könnte, passierte es. 

„Oh, Eduard!“, hallte es durch die Ewigkeit. Und da steht sie, strahlender denn je, und schnallt gerade einem verdutzten Erzengel zwei Krawatten über die himmlischen Schultern. „Wähle weise, mein Junge“, brüllte sie, während der Erzengel verzweifelt nach einer Ausrede suchte, nicht beide gleichzeitig tragen zu müssen.

Die Ironie der Situation entgeht mir nicht. Hier oben, wo alle gleich sein sollten, führt sie ihre alten Angewohnheiten fort. Sie hat den himmlischen Dresscode noch strenger interpretiert als auf Erden. Engel, die in der Schlange stehen, um ihre Flügel zu bekommen, bekamen gleich eine Garderobe von ihr verpasst, damit sie zu jedem Fest „angemessen“ ausgestattet sind.

„Liebste Schwiegermama! Ich freue mich, Dich hier zu treffen“, log ich und fragte mich, ob selbst im Himmel ein kleiner Schwindel notwendig wäre, um den Frieden zu wahren. Ich schaute mich um und bemerkte, wie andere Engel sich heimlich hinter Wolken versteckten oder damit beschäftigt waren, einer Begegnung  mit ihr zu entgehen.

Die Lektion? Auch im Himmel ändern sich manche Dinge nie. Schwiegermütter behalten ihre mehr oder weniger liebenswürdigen Tücken, und wir, die Schwiegersöhne, müssen weiterhin diplomatisch navigieren.

Und während ich so da stehe und eine weitere Runde Krawattenauswahl starte, dachte ich bei mir: 

`Vielleicht ist das Paradies nicht frei von Schwiegermüttern, aber sicherlich ein Ort, an dem man seine diplomatischen Fähigkeiten bis zur Perfektion schärfen kann. Gott sei Dank, es gibt genügend Wolken, hinter denen man sich verstecken kann!´



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Samstag, 8. Juni 2024

Bauer sucht Frau, Satire

 

Bauer sucht Frau

Joana Angelides





 In längst vergangenen Zeiten, bevor das Fernsehen zu uns sprach, fanden Bauern ihre Seelenverwandten in der bezaubernd simplen Welt direkt vor ihrer Haustür. Die Liebesgeschichten spielten sich ab zwischen Heuhügeln und Kirchweihfesten, untermalt von zünftiger Volksmusik und dem Duft von frisch gezapftem Bier. Der nahegelegene Dorfkirtag war wie ein Tinder für Trachtenliebhaber, nur dass man hier, statt nach rechts zu wischen, einfach das Tanzbein schwang.

Doch das Bild des Heiratsmarkts hat sich gewandelt. Die ehrwürdigen Kuppler des Dorfes, die mit Adleraugen und feinem Gespür die Herzen zusammenführten, sind heute durch Algorithmen ersetzt, die Liebe auf Kompatibilität in Megabyte prüfen. Das romantische Flair von einst hat dem kühlen Glanz von Bildschirmen Platz gemacht.

Heute jedoch erleben wir eine Renaissance der alten Tradition – jedoch neu verpackt im glänzenden Gewand des Reality-TV. „Bauer sucht Frau“ – die moderne Arena der Liebe, in der Bauern, ausgestattet mit der Illusion der großen Auswahl, Damen wie aus dem Katalog bestellen dürfen. Sie präsentieren sich stolz wie ein Hahn im Korb, umringt von einer Schar sorgfältig ausgewählter Anwärterinnen, die nicht nur hübsch, sondern auch robust genug sein müssen, um dem rauen Bauernleben standzuhalten. Ja, vollbusig und kräftig sollen sie sein, denn ein echter Bauer wünscht sich eine Partnerin, die sowohl im Stall als auch im Heustadl ihre Frau steht.

Das bizarre Liebesspiel beginnt mit einer Art Bestandsaufnahme: Wer kann am besten melken, ohne eine Kuh zu verschrecken? Wer singt das fröhlichste Lied beim Schweinefüttern? Und natürlich, wer übersteht die Heustadlprobe ohne zu niesen? Nach einer gründlichen „Mängelprüfung“ werden die weniger geeigneten Kandidatinnen zurückgeschickt, als wären sie fehlerhafte Ware.

Die Finalistinnen dürfen dann in einem erbitterten Wettstreit um die Gunst des Bauern buhlen. Das Ganze gipfelt in einer medienwirksamen Verlobung, bei der das Glück vorprogrammiert und das Ende der Sendung fest eingeplant ist. Kameras fangen jeden strahlenden Moment ein, jede inszenierte Zärtlichkeit – bis die Lichter ausgehen und die Realität des Landlebens die verbliebene Auserwählte einholt.

Denn wenn die Kameras erst abgezogen sind, beginnt das wahre Landleben, fernab der geschönten Fernsehwelt. Manch eine Liebesanwärterin hat das Weite gesucht, als die romantische Vorstellung auf die harte Realität traf. Und so dreht sich das Karussell immer weiter, in der Hoffnung, dass der Bauer nicht unter dem nächsten Mähdrescher endet, sondern vielleicht doch die wahre Liebe findet.

In dieser satirischen Realität bleibt uns nur zu hoffen, dass die Bauern irgendwann erkennen, dass Liebe nicht in Szenen geschnitten, zwischen Werbepausen gepresst oder in Einschaltquoten gemessen werden kann. Doch bis dahin schalten wir vielleicht doch wieder ein, wenn es heißt: „Bauer sucht Frau“ – auf der endlosen Suche nach Liebe im Rampenlicht.

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Freitag, 7. Juni 2024

EROTIC BEFORE RISING, Part 2

 

EROTIC BEFORE RISING, Part 2










My dearest, 

Are you seriously asking that? As always, when you touch me, I will melt with pleasure. I will feel your fingertips on my skin, leaving an electrifying trail. I love to slowly slip my hands under the fabric of your nightgown, tracing the curve of your hip and moving slowly, ever so slowly, along your side to your breasts. I feel you holding your breath, eagerly anticipating the touch. I will pause, look into your questioning eyes, feel the excitement of anticipation build, but will only lightly brush across the tips of your breasts. I particularly love this moment, when I see smoke rise in your eyes, when I notice how your eyelids droop and you enjoy it. It is always wonderful to feel your body tense, your lower abdomen rise and fall, knowing that you now expect further touches.

I will then strip off this crackling silky nothing of a nightgown from your body and embrace you with both arms, will slide my left arm under your back and slowly trace my fingertips along your spine. At the same time, I will rhythmically move one of your nipples between my thumb and forefinger, and your soft moaning will show how much you enjoy it. My mouth will slowly move to the other nipple and you will feel the warmth of my lips.

Your body will, as always, vibrate, tremble, and begin to glow from within. My dearest, these are wonderful moments and at the same time a promise.

You see, there comes


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EROTIC BEFORE RISING, Part 1

 EROTIC BEFORE RISING




Soft Whispering

Tell me, my love, what would you say if this morning I slowly rolled over from a deep sleep towards you, laid my head on your shoulder, and with my tongue gently traced up your neck to your ear, whispering, "I love you, where have you been so long?" What would you say if at the same time my fingertips gently stroked across your chest, lovingly touched your nipples and played back and forth with them? How would you feel if my tongue then glided along your neck and lingered at the dimple at the end of your neck, slowly circling it?

Would you like it if I only stopped once you finally wrap your arms around me, and pulled from half-sleep, your lips begin to caress my skin? Your lips approach my nipples and start to play with them gently yet relentlessly, your teeth nibbling, and soft sighs rising from my innermost being up to the canopy of our imaginary four-poster bed? I feel you will like it, and that you will consist only of consent and desire, whispering only “Yes, yes, and yes.”

The signals emanating from you will seize my entire body and make me shiver; they will be like flowing golden glass and will capture me with all senses. Your hands touch my skin, and it becomes thin and sensitive, and the electrifying currents produce rings like on the surface of a lake when a stone is thrown in. These rings spread in unbroken waves over me, making me surge and flow. I will feel your arousal, your manhood between my thighs, and it will heighten my desire. Now it will be I, sinking into a soft underlay, held by your arms and whipped up by the touches of your lips, trembling with desire. I will be at your mercy and enjoy it. The hours will turn into minutes as we savor each moment, driving the passion almost beyond control and then subsiding, quelling the sudden surge with a kiss and slowly beginning again to climb this wonderful mountain of enchanted feelings and desire. I will explore your sensations, savoring them to the last drop. My tongue will make you moan and whisper. You will tremble and vibrate and scream for release. Your release will only come when I have taken you inside me and hold and embrace you tightly. I will feel your wildness, your strength, and moan under your penetration.

I know that my climax will then never end, that it will be a multiple experience that will immerse the body for minutes in a sea of fire and glowing lava. I will be held by you, tender yet demanding, and feel how you lift me upon the peak of your fiery sword and present me to the gods at the Himalayas as a sacrifice on the altar. We will both suffer the sweet death of this moment, only to rise again like a phoenix from the ashes, to set off for a new life.


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Mittwoch, 5. Juni 2024

Apfel oder Apokalypse, Satire

 

Apfel oder Apokalypse?

Joana Angelides




Eine satirische Betrachtung der digitalen Eroberung

1.Akt: Paradies 2.0

Einmal mehr findet sich die Menschheit am Scheideweg zwischen Fortschritt und Tradition. Tief im Herzen des brasilianischen Urwaldes wiederholt sich das altbekannte Drama von Adam und Eva.  Die Indigenen des Marubo-Stammes, entdecken den "Apfel" des 21. Jahrhunderts – das Internet. Flora Dutra, Visionärin und Geschäftsführerin von „Navi Global“, verkündet triumphierend: „Unser Ziel, ein vernetztes Paradies zu erschaffen, ist erreicht!“ Aber Vorsicht, auch der schönste Apfel hat bekanntlich zwei Seiten.

2. Akt: Der Zauber, den man rief

Mit dem Anbruch des digitalen Zeitalters beginnt auch das perpetuum mobile der ungewollten Nebenwirkungen. Flora Dutras Traum verwandelt sich schnell in einen Tsunami, der über die indigene Bevölkerung hereinbricht. Ein Bericht der New York Times bringt es auf den Punkt: „Zuerst war die Freude groß, doch dann wurde alles noch schlimmer.“ Jugendliche verwandeln sich in Smartphone-Zombies, Kultur wird zu einer App reduziert. Die Weisheiten der Alten verblassen hinter dem grellen Licht der Bildschirme.

3. Akt: Der Janus-Kopf der Moderne Das Internet entpuppt sich als Janus-Kopf: Einerseits Tor zur Welt, andererseits Einfallstor für Probleme. Pornosucht und aggressives Verhalten sind nur die Spitze des Eisbergs. Die Jugendlichen des Stammes, einst Jäger und Sammler, verlernen die Kunst des Überlebens in der Wildnis. „Wenn man nicht jagt, fischt oder pflanzt, hat man nichts zu essen“, mahnt einer der Ältesten. Doch wer braucht schon Essen, wenn das nächste YouTube-Video nur einen Klick entfernt ist?

4. Akt: Das Trojanische Pferd In einem bitteren Echo der Geschichte landet Hernán Cortés erneut an den Küsten Südamerikas, diesmal in Form des World Wide Web. Das Internet, ein modernes Trojanisches Pferd, bringt unvorhergesehene „Krankheiten“ mit sich. Die Frage bleibt offen: Wird die digitale Grippe bei einem Schnupfen bleiben oder droht eine Pandemie der Kulturerosion?

5. Akt: Hoffnung im Netz Die letzte Szene lässt den Zuschauer mit einem Dilemma zurück: Was passiert, wenn jemand im Urwald den Stecker zieht? Vielleicht wird dann die Rückkehr zu den traditionellen „Äpfeln“, also den Grundlagen des Lebens, unausweichlich. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt, vielleicht-

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Dienstag, 4. Juni 2024

Die Sternenwanderer, Märchen

 

Die Sternenwanderer

von Joana Angelides



 

Es regnete nun schon seit Tagen. Lisa und Klaus hatten bereits jeden Winkel des kleinen Hauses von Tante Monika durchstöbert. Sie fanden alte Märchenbücher, ein paar Spiele und alte Puzzle-Spiele die sie aber schon alle kannten.

 

„Tante Monika, es regnet noch immer, können wir denn gar nichts tun?“ „Heute nicht mehr, aber morgen gehen wir in die Bibliothek, da könnt ihr euch dann ein paar schöne Bücher ausleihen und ich werde gleich einen Stoff kaufen und für Lisa ein neues Kleid nähen. “Oh ja, danke Tante Monika“, rief Lisa.

„Ich will aber kein neues Kleid. Ich will nämlich nicht ruhig stehen, und dauernd von Nadeln gestochen werden“, ergänzte Klaus und alle lachten.

„Für dich werden wir eine neue Jacke kaufen, Kleider bekommen nur Mädchen“, sagte Tante Monika. Am nächsten Morgen regnete es zwar noch immer, aber der große Schirm von Tante Monika beschützte sie alle, als sie von dem kleinen Auto über die Straße zur Bibliothek liefen.

 

Fräulein Stern, von allen im Ort liebevoll Sternchen genannt, saß hinter dem Pult und begrüßte die drei sehr freundlich. Sie war schon seit vielen Jahren in der Bibliothek beschäftigt und kannte auch Tante Monika sehr gut, war Tante Monika doch einmal ihre Lehrerin in der Schule und hat ihr das Lesen beigebracht.

„Hallo Sternchen, wir möchten uns ein paar Bücher ausleihen, der Regen hört ja gar nicht mehr auf“, sagte Tante Monika und auch die Kinder begrüßten Fräulein Stern freundlich.

 

„Ich habe da ein paar ganz neue Bücher bekommen, mit den neuesten Abenteuern von Tom und Tim, den Sternenwanderern“. Sternchen bückte sich und kramte suchend in einem Karton. „Ja, wo sind denn die Bücher geblieben, ich habe sie heute Morgen noch gesehen“, sie schüttelte den Kopf. Sie richtete sich wieder auf und suchte auf dem Pult nach den Büchern. Dann blickte sie in den Computer, der gleich am Pult stand. „Seltsam, sie sind bereits eingetragen und ich sehe da, sie stehen ganz oben, bei den Büchern über die Planeten und die Raumfahrt! Wer hat sie denn da hinaufgetragen? Ich war heute noch nicht da oben.“ Sie schüttelte den Kopf.

 

„Tja, das waren vielleicht Tom und Tim, die beiden Sternenwanderer“, sagte Tante Monika zu Sternchen.

„Oh, da muss ich aber lachen, Tante Monika! Das sind ja Bilderbuchfiguren, die können gar nicht aus den Büchern raus und schon gar Nichts hinauftragen“. Sie schaute Tante Monika tadelnd an. „Ach, es gibt Dinge, die können wir uns oft nicht vorstellen, liebes Sternchen. Lass uns hinaufgehen und nachsehen. Kommt mit ihr Beiden.“

 

„Oh ja, da sind ja die beiden Bücher, die ich suche. Aber sie sind falsch eingereiht. Sie gehören dort hin“, sagte Sternchen und griff nach ihnen. Doch die beiden Bücher schienen sich zu bewegen und glitten nach links, wo noch etwas Platz war. Sie griff wieder nach ihnen, und siehe da, sie rückten nun nach rechts. „Was soll denn das?“, rief Sternchen und griff nun mit beiden Händen nach den Büchern, um sie ja zu erwischen. Da fielen sie zu Boden und feiner, Gold glänzender Staub wirbelte herum, so dass sie für einige Augenblicke nichts sehen konnten. „Oh, das ist ja Sternenstaub“, rief Tante Monika. „Sternenstaub?“, fragten Lisa, Klaus und Sternchen gleichzeitig.

 

„Ja, das ist Sternenstaub!“, sagten zwei helle Stimmen und vor ihnen standen zwei Buben in unglaublich schönen, glänzenden Anzügen, ganz aus Metall, jeder mit einem Helm auf dem Kopf, der vorne offen war und ihre Gesichter frei ließ. „Seid ihr Tom und Tim?“, fragte Klaus. „Ja, und wir haben schon den ganzen Tag auf jemand gewartet, der sich für unsere Abenteuer interessiert. Es ist ja sehr langweilig immer nur von Stern zu Stern reisen und immer nur erfundene Figuren kennen zu lernen. Wir möchten auch einmal richtige Menschen auf eine unserer Reisen mitnehmen“. „Oh, du willst uns mitnehmen?“, riefen Klaus und Lisa gleichzeitig aus. „Kommt ja überhaupt nicht in Frage“, protestierte Tante Monika und fuchtelte mit dem nassen Regenschirm herum.

 

„Tante Monika, halten sie sofort den Schirm ruhig, sie machen ja alle Bücher damit nass“, rief ganz entsetzt Sternchen, „den Schirm hätten sie beim Eingang abstellen sollen.“ Tante Monika hielt den Schirm erschrocken nach unten und stützte sich darauf. „Ja, ja, tut mir leid! Also, die Kinder gehen nirgends wohin. Ich bin für sie verantwortlich.“

 

„Ja, wenn du willst, nehmen wir dich und auch diese kleine Person mit der Brille mit“, sagte Tom, oder war es Tim. Sie zeigten mit einem silbernen Stab, den sie in der Hand hielten auf Sternchen. Diese riss ihre großen Augen auf und trat einen Schritt zurück.  Doch sie konnte nicht weit zurückgehen, denn dort stieß sie auf eines der Bücherregale. Tim, oder war es Tom, hob nun seinerseits seinen Stab und berührte sie alle damit. Sofort stand Lisa, Klaus, Sternchen und Tante Monika in silbrig glänzenden Kostümen da. Sogar der Regenschirm von Tante Monika glänzte silbrig.

 

Eines der beiden Bücher, die zu Boden gefallen waren, lag geöffnet vor ihnen und wie durch Zauberhand wurden sie nun in dieses Buch hineingezogen. Einer nach dem anderen und jedes Mal gab es so ein sonderbares pfeifendes Geräusch. Dann klappte das Buch zu und blieb am Boden liegen, als wäre nichts geschehen. Nur ein wenig Sternenstaub lag rund herum.

 

Lisa, Klaus, Sternchen und Tanke Monika hatten vor lauter Schreck die Augen geschlossen und hielten sich alle vier an den Händen, um sich während dieses Fluges nicht zu verlieren. Ihnen voran flogen Tim und Tom und blickten immer wieder zurück, ob die anderen ihnen auch folgten. „So, da sind wir!“ Mit diesen Worten steuerten die beiden auf ein großes Raumschiff zu, dass vor ihnen lag. Sie stiegen in das Raumschiff ein und standen in einem Vorraum.

 

„Kommt mit!“ Sie gingen hinter Tim und Tom her. Vorne Klaus, dann Lisa, Sternchen und am Ende Tante Monika. Sie gingen durch eine Tür in einen großen Raum, der ringsum mit verschiedenen Computern ausgestattet war, viele Lämpchen blinkten und leise Musik erfüllte den Raum.

 

„Wow, das ist ja unglaublich“, sagte Klaus und wollte eines der Lämpchen berühren. „Nein, lass das! Sonst drückst du wo drauf und wir können dann nicht mehr zurückkehren. Mit diesem Raumschiff reisen wir von Stern zu Stern und besuchen dort die Bewohner der verschiedenen Welten. Immer, wenn es auf einem Planeten etwas Neues gibt, dann versuchen wir, es auch zu den anderen Planeten zu bringen. Aber leider haben wir bei einem dieser Besuche einen großen Fehler gemacht!“ 

 

„Oh, was denn?“, fragten Klaus und Lisa gleichzeitig.

„Wir haben mit einem Knopfdruck auf dem Planeten Omega alle Bücher vernichtet. Nun gibt es dort keine Bücher mehr, die Kinder können keine Märchen mehr lesen, die Schulen haben keine Schulbücher und auch die Erwachsenen haben keine Bücher mehr zu lesen.

„Das ist ja schrecklich! Ja, wie habt ihr denn das gemacht?“, Tante Monika schüttelte tadelnd den Kopf. „Wir dachten uns, dass es ja sehr praktisch ist, alles auf eine große Platte elektronisch zu speichern und das Drucken von Büchern abzuschaffen. Sofort wurden auf dem ganzen Planeten alle Bücher eingesammelt, alles auf eine große Scheibe gespeichert, und die Bücher danach alle vernichtet“.

 

 „Ja, was haben denn da die Menschen und die Kinder gesagt, als es keine Bücher mehr gab?“, fragte Sternchen ganz entsetzt. Sie als Bibliothekarin konnte sich eine Welt ohne Bücher gar nicht vorstellen. „Alle haben um die Bücher getrauert, besonders um die schönen Märchenbücher mit Bildern. Tja, nun hat man uns auf dem Planeten Omega befohlen, alles zu unternehmen, dass die Bücher wieder hergeschafft werden, aber wir wissen nicht, wie wir das anstellen sollen“, sagte Tim, oder war es Tom?

 

“Ihr müsst zu den anderen Planeten fliegen und dort überall Bücher einsammeln und sie kopieren, einspeichern und neu ausdrucken lassen“. „Oh, na das wird aber viel Arbeit machen“, seufzten Tim und Tom. „Ja, ihr werdet euch wenigstens merken, dass man immer vorher nachdenken muss, bevor man etwas macht!“ Tante Monika hob den rechten Zeigefinger und nickte dazu.

 

 „Fliegt ihr mit uns zum Planeten Omega und erklärt ihr das dort den Leuten?“, fragend blickten Tim und Tom auf Tante Monika. „Ja, gut, wir helfen euch. Besonders viel helfen kann euch Fräulein Stern, genannt Sternchen. Sie ist nämlich Bibliothekarin und kennt alle Bücher und weiß, welche wichtig sind und zuerst nachgedruckt werden müssen und welche dann später gedruckt werden können.“ „Oh, das ist ja wunderbar!“ Sternchen nickte.

 

„Ja, ich werde euch helfen, aber so was dürft ihr nie weder tun. Denn Bücher sind sehr wichtig, ja sogar lebenswichtig“, sagte sie mit ernstem Gesicht. „Bitte setzt euch hin und schnallt euch an, wir fliegen nun zum Planeten Omega!“ Tim und Tom waren sehr glücklich, jemand gefunden zu haben, der ihnen helfen will. Sie nahmen in den vorhandenen Stühlen Platz. Das Raumschiff startete und sie schwebten ruhig durch den Weltraum.

 

„Oh, Lisa, so viele Sterne ringsherum! Der Himmel ist ganz schwarz und die Sterne blinken uns an. Manche fliegen sehr rasch an uns vorbei, manche scheinen ruhig am Himmel zu stehen.“ Klaus war aus seinem Sessel aufgestanden, Lisa folgte ihm und auch sie sah staunend in die für sie fremde Welt hinaus. „Ja, die scheinbar stillstehenden Sterne sind diejenigen, die sehr sehr weit weg sind. Bei den anderen fliegen wir vorbei, sie selbst stehen still“, lachte Tom, oder war es Tim? „Sind die alle bewohnt?“, wollte Klaus wissen.

 

„Nein nicht alle, aber manche!“ Einer der beiden Sternenwanderer zeigte nach vorne. „Siehst du dort den ganz hell blinkenden Stern? Das ist der Planet Omega, dort fliegen wir jetzt hin“. Auch Sternchen und Tante Monika waren aufgestanden und schauten aus den beiden anderen runden Fenstern hinaus ins Weltall. „Ach, es ist wunderschön! Am liebsten würde ich immer so dahinfliegen.“ Tante Monika klatschte in die Hände. Wie lange fliegen wir denn noch?“, wandte sich Sternchen an die beiden Sternenwanderer. „Wir sind gleich da, setzt euch wieder in eure Sessel“, sagte Tim, oder war es Tom?

 

Sie nahmen wieder ihre Sitze ein und sogleich spürten sie, wie sich die Fahrt verlangsamte. Das kleine Raumschiff schwenkte nach rechts ab und dann spürten sie, besonders Tante Monika, in der Magengrube, wie sie zur Landung ansetzten. Ganz sanft landeten sie in der Mitte eines Kreises auf dem Planeten. Es war eine Bühne, die langsam nach unten eingezogen wurde und mit ihnen wie in einem Keller verschwand.

 

Sie befanden sich nun in einer großen Halle. Die beiden Sternenwanderer Tim und Tom öffneten gemeinsam die Tür von ihrem kleinen Raumschiff und stiegen als erstes aus. Dann folgten die beiden Kinder, dann Sternchen und am Schluss wieder Tante Monika. Sie blieb immer am Schluss, denn sie wollte die beiden Kinder nicht aus den Augen verlieren!

 

Sie wurden bereits erwartet. Am Ende der ausgefahrenen Treppe standen ein paar sehr ernst aussehende Männer, mit langen Mänteln und kleinen sonderbaren Hüten auf dem Kopf, von denen jeder eine Antenne hatte. Hinter den Männern standen ein paar Kinder und schauten ganz traurig auf Tim und Tom. „Na, da seit ihr ja endlich! Habt ihr eine Lösung für unser Problem?“, fragten die Männer und ihre Gesichter waren ganz ernst. „Ja, und wir haben auch große Hilfe von einem anderen Planeten, der Erde, mitgebracht.“

 

Sie zeigten auf die kleine Gruppe mit Tante Monika Sternchen und den Kindern, die hinter ihnen ganz verschreckt beieinanderstand. „Gut, dann kommt mit.“ Die Männer deuteten ihnen mit der Hand, drehten sich um und gingen voran, alle folgten ihnen. „Kinder, geht nach Hause. Sobald wir wieder alle Märchenbücher haben, werdet ihr sie bekommen". Die Kinder blickten mit großen Augen auf die Gruppe, nickten und gingen gehorsam nach Hause.

 

Die Männer, Tim und Tom und die anderen verließen die Halle und gingen in einem großen, kreisrunden Raum. Über ihnen war ein künstlicher Sternenhimmel, so hoch, dass sie gar nicht bis oben hinschauen konnten.

 

In der Mitte dieses Raumes war eine runde Fläche, die man nur über eine Treppe erreichen konnte und dort oben befanden sich einige sehr große Computer, mit vielen blinkenden Lichtern und Schaltern. Einige Männer, ganz in silbrig glänzenden Anzügen, gingen hin und her und drückten auf Knöpfe, oder bewegten Schalter.

 

„Das ist unsere Zentrale! Hier wird alles überwacht und geleitet! Und von hier aus haben die Beiden“, und damit zeigte er auf Tom und Tim, „diesen Unsinn mit den Büchern angestellt!“ „Es tut uns leid“, sagten beide gleichzeitig ganz zerknirscht. „Also, wie wollt ihr es nun anstellen, was könnt ihr jetzt machen?“ Die Männer sahen die Beiden mit strengen Blicken an und runzelten dabei die Stirn. Tim, oder war es Tom schob Sternchen in die Mitte. „Das ist die Wissenschafterin, die sich mit Büchern auf der Erde beschäftigt. Sie wird uns helfen.“ „Zuerst möchte ich, dass ihr alle Märchenbücher für die Kinder neu macht. Sucht sie heraus und speichert sie so ab, dass wir die Bücher nur noch drucken müssen.“

 

Sie nahmen Sternchen in die Mitte und stiegen mit ihr die Treppe hinauf. Da drehte sich Sternchen um und schaute bittend auf Lisa und Klaus. „Kommt doch auch mit. Ihr kennt ja auch viele Märchenbücher, wir werden das gemeinsam machen!“ „Ja, schon“, stotterte Lisa, „aber wir kennen sie doch nicht alle!“ Tante Monika hielt den Kopf etwas geneigt, stützte sich auf den Schirm und dachte nach. „Die Einzigen, die alle Märchen, sogar auswendig kennen, ist die Märchenfee und der große Mondzauberer“, sagte sie dann.

 

„Die beiden müssen sofort geholt werden“, sagten die Männer. Tim und Tom nickten stumm und machten sich auf den Weg zu ihrem Raumschiff. In der Zwischenzeit nahmen Sternchen, die Kinder und Tante Monika auf der Plattform Platz und Sternchen begann. „Es war einmal …“ Wo Sternchen nicht mehr weiter wusste sprangen die Kinder oder Tante Monika ein und so suchten sie gemeinsam die wichtigsten Bücher in den vorhandenen Dateien und speicherten sie ab.

 

Doch sie wurden immer müder und müder. Lisa und Klaus waren schon längst eingeschlafen. Doch Sternchen und Tante Monika suchten weiter und weiter, bis auch sie einschliefen. Überraschend schnell kamen Tim und Tom wieder zurück und in ihrer Begleitung waren die Feenkönigin und der Mondzauberer, die die beiden nun ablösten.

 

Die Märchenfee und der Mondzauberer kannten sogar noch viele Märchen, die hier auf Omega unbekannt waren und speicherten auch diese noch zusätzlich ein. Schließlich konnten alle Bücher neu gedruckt werden. Nach dieser Nacht, am Morgen des anderen Tages, verabschiedeten sie sich von den Männern in der großen Kuppel und sie flogen alle gemeinsam wieder zur Erde zurück. Die Feenkönigin und der Mondzauberer hatten aber scheinbar schon früher das Raumschiff von Tim und Tom verlassen, denn als Lisa und Klaus aufwachten waren sie wieder in der Bibliothek und standen neben Tante Monika und Sternchen oben bei den Regalen in der Bibliothek.

 

Sternchen klopfte sich gerade den Rock ab und viele goldene Staubkörnchen fielen auf den Boden und blieben dort glitzernd liegen. Auch im blonden Haar von Lisa waren einige goldene Glitzerkörnchen zu sehen. „Oh, haben wir das nur geträumt?“, fragte Lisa. „Ach Lisa, träumen ist immer schön, besonders wenn man Bücher in die Hand nimmt“, sagte Tante Monika und blinzelte Fräulein Stern zu. „Können wir uns jetzt zwei verschiedene Bücher von den Sternwanderern Tim und Tom mitnehmen? Damit wir beide gleichzeitig lesen können?“, fragte Lisa. „Ja, natürlich“, Fräulein Stern nahm gleich zwei der Bücher mit hinunter, hob aber vorher das herunter gefallene Buch auf, das nun wieder offen da lag und stellte es vorsichtig ins Regal. Einen Moment blieb sie noch stehen und wartete, ob es wieder umfällt. Aber es blieb so stehen, wie es hingestellt wurde. Befriedigt nickte Fräulein Stern und sie gingen die Treppe wieder hinunter in den Bibliotheksraum.

 

„Also, Sternchen, einen schönen Tag noch und wir sehen uns wieder anfangs der kommenden Woche“, sagte Tante Monika und nahm die beiden Kinder an die Hand und sie verließen die Bibliothek. Fräulein Stern, genannt Sternchen, blieb noch eine Weile ganz verträumt hinter ihrem Schreibtisch sitzen und nahm sich vor, an diesem Wochenende auch ein Buch von den Sternenwanderern auszuborgen und es zu Hause zu lesen.

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Mittwoch, 29. Mai 2024

Aus der Tiefe des Sees, mystisch

 

Aus der Tiefe des Sees

von Joana Angelides



 

 

Das Bild, gemalt von Bernie, ist überdimensional und den Raum beherrschend. Es stellt die Oberfläche eines Sees, gesehen aus einem Flugzeug, dar. Wenn sie, wie jeden Nachmittag von ihrem Schreibtisch aus auf die gegenüberliegende Wand auf das Bild starrt, dann beginnt sich nach einer Weile das Wasser des Sees leicht zu kräuseln und leichte Wellen schlagen am Ufer an.

 

Das Bild zeigt den See an manchen Stellen, besonders im Zentrum dunkelblau, zu den Rändern hin ein wenig heller und eine imaginäre Sonne zaubert Sonnenkringel auf einige Wirbelkämme.

 

Ganz tief am Grunde dieses Sees liegt Bernie.

Sie weiß es, sie sah zu, wie er langsam und ohne sich zu wehren darin versank. Sie konnte nichts dagegen tun, sie saß wie gelähmt am Ufer. Dieses Versinken in den Fluten war der Schlussakkord eines langen, sich durch viele Wochen hinziehenden Kampfes einer verzweifelten Seele.

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Alles begann damit, dass genau vor einem Jahr Margo verunglückte und starb. Sie war sein Leben, seine Muse und jene Kraft, die sein Leben in geordneten Bahnen leitete und sich um alle kleinen und großen Dinge ihres gemeinsamen Lebens kümmerte. Plötzlich war sie nicht mehr da und all diese Dinge stürmten nun auf ihn ein.

Wie sollte er sich um Bezahlung offener Rechnungen kümmern, dafür Sorgen, dass der Kühlschrank gefüllt war und die Blumen im Garten betreut werden, wo er bisher nicht einmal gemerkt hatte, dass dies alles erledigt werden musste, um das Sein auf dieser Welt reibungslos ablaufen zu lassen?

 

Er hatte sich bisher nur um seine Malerei gekümmert, sich in seine Bilder versenkt, Er begann immer drei oder vier Bilder gleichzeitig zu malen, aß oft tagelang nichts, tobte manches Mal in seinem Atelier herum um dann wieder stundenlang völlig apathisch vor einem der Bilder zu sitzen und es anzustarren.

Margo war die einzige, die dann das Atelier betreten durfte, sich manchmal auch zu seinen Füßen setzte und mit ihm litt.

Unweit des Hauses lag der See. In den Abendstunden schlenderte er oft dahin, saß dann am Ufer und ließ seine nackten Zehen von den gekräuselten Wellen umspielen. Er gab ihm Kraft und Inspiration und glättete seine zerfurchte Seele. Es gab immer wieder Bilder, in denen der See eine zentrale Rolle spielte.

An manchen Tagen, kehrte er oft erst in der Dunkelheit zum Haus zurück. Margo saß dann immer im Halbdunkel im Wohnraum und wartete auf ihn. Schweigend nahmen sie das Abendessen gemeinsam ein. Und immer nahm er sie dann in die Arme. Oft lagen sie dann nur regungslos nebeneinander, ließen ihre Hände auf der Haut des anderen auf und abgleiten, oder liebten sich leidenschaftlich bis sie erschöpft einschliefen.

Sie schämte sich nun fast, in diese intimen Details der Beiden eingedrungen zu sein, doch es war ein unwiderstehlicher Drang, dass vor ihr liegende Tagebuch Margo´s zu lesen.

 

Sie, Margo und Bernie hatten eine unbeschwerte, gemeinsame Kindheit. Sie waren unzertrennlich und eine eingeschworene Gemeinschaft. Sie liebte Bernie von Anbeginn und litt schrecklich darunter, dass er plötzlich nur Augen für Margo hatte. Wenn sie alle Drei so im Gras lagen und den Wolken nachsahen, stützte er sich auf seine Hand, blickte aber immer nur auf Margo nieder; manches Mal neckte er Margo auch mit einem Grashalm. Dann fühlte sie sich immer wie das fünfte Rad am Wagen, völlig überflüssig.  Die beiden flüsterten und lachten gemeinsam und sie war dann immer ausgeschlossen und wollte fliehen, doch sie blieb letztlich.

Als sie eines Tages sein Atelier betrat um ihn etwas zu fragen, prallte sie erschrocken zurück. Überlebensgroß war das Bild Margos auf der Staffel zu sehen. Er hatte sie nackt gemalt, das Bild strahlte ihre völlige Hingabe aus. Da erkannte sie zum ersten Mal sein unglaubliches Talent und auch, dass die beiden sich liebten.

Im ersten Moment war sie sehr zornig, sie fühlte sich ausgeschlossen, betrogen und hintergangen. Doch dann siegte die Vernunft und sie gestand sich ein, dass sie das ja in den vergangenen Jahren bereits gewusst, nur verdrängt hatte!

Als sie das Haus verließ, ohne dass sie Bernie angetroffen hatte, spürte sie eine ungeheure Erleichterung.  Nun war es offenkundig und nicht mehr wegzuleugnen.

Kurze Zeit später zog Margo zu Bernie und sie galten offizielle als Liebespaar.

 

Er absolvierte die Akademie und begann in der Folge, sich einen Namen zu machen. Ihre Freundschaft bestand weiterhin und sie unternahmen vieles gemeinsam, lachten und philosophierten Nächte lang über Gott und die Welt.

Sie liebte ihn weiterhin ohne Wenn und Aber, nahm es hin, dass ihre Liebe nicht erwidert wurde.

Sie und Margo vertrauten sich so ihre kleinen Geheimnisse an, über ihren beiden Gefühlen über Bernie sprachen sie jedoch niemals. Es war ein Tabuthema zwischen ihnen.

 

Zwischenzeitlich zog sich zurück, denn sie wollte nicht den Eindruck erwecken, dass sie sich zwischen die Beiden drängen wollte. Obwohl sie es gerne getan hätte. Denn irgendwie gehörte Bernie auch zu ihrem Leben!

 

Als sie im Zentrum der Stadt eine Kunstgalerie eröffnete, übernahm sie auch immer wieder Bilder von Bernie. Sie verkauften sich gut. Auf diese Art hatte sie nun einen neuen Zugang zu Bernie gefunden und konnte es so einrichten, dass sie stundenlang gemeinsam über seine Bilder diskutierten und es schien fast wieder so zu werden wie früher.

In den Wochen nach dem Tod Margos hatte sie an manchen Tagen und in Nächten, in denen sie wach lag, mit Gewissensbissen zu kämpfen. Hätte sie den Tod der Freundin verhindern können, wenn sie sie rechtzeitig zurückgezogen hätte, als der Zug in die Station einfuhr? Wieso war sie wie gelähmt und konnte sich nicht vom Fleck rühren, sie nicht zurückreißen?

Oder hatte sie doch nach ihr gegriffen, sie vielleicht sogar gestoßen, anstatt sie zu halten?

Sie verdrängte die Gedanken darüber, wollte sich damit nicht auseinandersetzen. Sie hörte jedoch noch immer die Schreie der Menschen, das Kreischen der Bremsen, als sie die Treppe hinauflief und sich oben übergeben musste.

Eigentlich stand sie weiter hinten und konnte auch keinerlei Angaben machen, als sie befragt wurde. In ihrer Erinnerung kamen die Ereignisse immer durcheinander, sie hörte nur den Schrei, sagte sie aus. Alles andere war Einbildung, Fiktion, da war sie sich ganz sicher.

 

Nach dem Tode Margos wurde Bernie immer stiller, unruhiger und chaotischer. Er verstand nicht, wieso der Strom abgeschaltet wurde, weil er einfach vergaß die Rechnung zu bezahlen oder die Blumen im Garten verdursteten.

Sie versuchte einiges für ihn zu regeln, doch es gelang ihr nicht, Zugang zu ihm zu finden. Auch seine Bilder wurden immer greller, unverständlicher und in der Folge unverkäuflich.

Die totale Abhängigkeit Bernies von Margo war ihr vor deren Tode eigentlich gar nicht so aufgefallen.  Erst als Margo nicht mehr da war, wurde es offensichtlich.

 

Er begann immer öfter über den Tod zu sinnieren, entwickelte unübersehbar eine Todessehnsucht, die ihn immer mehr in sich zurückziehen ließ.

 

Wie im Nebel sah sie immer wieder, wie Bernie gestern ohne ein Wort zu sagen, sich von ihr löste, sie einfach am Ufer stehen ließ und langsam aber stetig auf den See zuging. Er ging ohne zu zögern weiter, das Wasser stieg immer höher und höher.
Erst als er sich einfach ins Wasser gleiten ließ, rücklings aufschlug, seine Arme ausstreckte und in den Himmel blickte, rief sie seinen Namen. Doch er reagierte in keiner Weise, er hörte sie gar nicht.

 

Er trieb langsam auf den See hinaus, und plötzlich versank er einfach.

Sie starrte ungläubig hinaus, die Oberfläche kräuselte sich noch eine Weile und dann war die Wasseroberfläche wieder so ruhig, wie vorher.

Sie kam gar nicht auf den Gedanken, ihm nachzulaufen, zu versuchen ihn wieder heraus zu holen. Sie stand nur da und starrte auf die Wasserfläche.

 

Die Polizei machte ein Protokoll mit ihr, sie unterschrieb es. Wahrscheinlich wird sie eine Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung bekommen.

Es war nur ein weiterer Baustein in dem abbröckelnden Gebäude ihres Lebens

 

Sie löschte das Licht, ordnete einige Papiere auf dem Schreibtisch und schloss die Galerie ab

Während der Fahrt hinaus zum See, passierte sie einige Orte ihres gemeinsamen Lebens. Die kleine Kirche in der Mitte der Siedlung, die kleine Schule daneben, in der sie alle Drei die ersten Schuljahre verbrachten, die in der Hauptstraße liegenden Elternhäuser und den Bahnhof.

Dann bog sie langsam in die Forststraße ein, die zum See führte und parkte nicht weit vom Ufer des Sees und stieg aus. Ohne den Wagen zu versperren, wozu denn auch, ging sie langsam auf den See zu. Es begann zu regnen.

Ihre Tränen flossen nach innen, unbemerkt.  Die Sehnsucht, sich umarmen zu lassen erreichte ihren Höhepunkt. Es wäre Erlösung sich von den Wellen empfangen, umschließen zu lassen vom schwarzen Glas der Fluten. Sie hörte Rufe aus der Tiefe, es klang wie seine leise flüsternde Stimme. Die Wellen erzeugten Bewegungen, Treppen gleich, die abwärtsführten. Sie war vor Tränen fast blind, sie mischten sich mit dem Regen. Sie ließ sich führen von ihrer Sehnsucht. Sie ging diese Treppe hinab, ließ sich ziehen und locken und Erleichterung machte sich breit.

Der Tod umklammerte sie mit ehernen Armen, die Strudel zogen sie hinab in die Erlösung.

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